Eindrücke aus den ersten zwei Wochen
...der Text zu den Bildern
Wir sind dabei uns einzuleben und die verbliebenen Kisten auszupacken.
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In der ersten Woche haben wir neben dem Auspacken und Einrichten sogar schon fleißig im Garten gearbeitet. Die Beete wurden vom Unkraut befreit und eine Kartoffelreihe angelegt - Grasnarbe entfernt und Kartoffeln gesetzt - wir sind gespannt, ob was draus wird. Die Zwiebeln bekamen ihren Platz im Beet und ich muss mich jetzt dringend mit der Anzucht und Aussaat der anderen Gemüse beschäftigen, damit wir im Sommer und Herbst was ernten können.
Himbeeren wurden gepflanzt, andere Beerensträucher umgesetzt sowie natürlich die vorhandenen Pflanzen geschnitten.
Und ganz wichtig, der alte Misthaufen/Kompost wurde von Matze mit dem neuen Freischneider von Gestrüpp befreit und alles etwas eingeebnet. Dort haben wir jetzt die Kürbisse gesät.
Der Rhabarber gedeiht hier prächtig - es gibt eine ganze Menge davon, genauso wie Liebstöckel und Schnittlauch.
In den Wirtschaftsgebäuden haben wir inspiziert, was wo eingerichtet und hingeräumt werden könnte. Eine Ikea-Truhe wurde auf Vordermann gebracht und vorerst bei uns im Windfang aufgestellt - für's erste ganz brauchbar.
Wo der Hühnerstall hin soll, steht auch schon fest, allerdings gibt es dort zuvor noch jede Menge Arbeit mit dem Boden. Der sollte neu aufgelegt werden.
Zwischendurch hatten wir einen Tag mit Erledigungen in der Stadt. Wir fuhren nach Kristinehamn (65km), damit ich meine Samordningsnummer (eine Art Steuernummer) beantragen konnte. Natürlich schauten wir uns anschließend noch die Stadt an und machten 'fika' in einem Café - die schwedische Kaffeepause - mit 'bryggkaffe' und süßen Stückchen.
Kristinehamn hat nicht viel zu bieten. Wie die meisten schwedischen Städte ist es eher nichtssagend. Vielleicht gibt es die eine oder andere Ecke, die ganz nett ist, die wir aber nicht gesehen haben.
In Filipstad, unserer Stadt in der Nähe (16km), sieht es ganz ähnlich aus. Leider eher trist, bis auf das Wasser und wenige alte Häuser im Städtle. Es wirkt so, als wäre es ohne Stadtplanung gebaut worden. Aber ein einfaches Café ist zu finden. Es ist gut besucht und bietet zumindest für eine 'fika' oder ein kleines Mittagessen jede Menge Gerichte.
Typisch hier in Schweden ist Loppis, also Flohmarkt, wo man alte Sachen kaufen kann. Es gibt sowohl Loppis-Läden als auch Loppis in privaten Häusern oder Flohmärkte die auf irgendeinem Platz stattfinden. Dort findet man jede Menge Klüngel, alte Gläser, Geschirr, Lampenschirme, Kleider und vieles mehr. Vier kleine Gläschen für Likör und eine kleine Kupferpfanne, die jetzt unsere Küche schmückt, haben den Weg zu uns gefunden.
Die größte Umstellung für uns sind bisher die Distanzen. Und dass man alles an einem Tag erledigen muss, weil man nicht ständig 60-80km fahren möchte.
Anfang der Woche waren wir in Karlstad (79km), auch wieder beim Amt, aber eigentlich dort, um bei Ikea ein paar einfache Möbel zu besorgen, damit wir unseren ganzen Krempel, der jetzt noch aus den Kisten kommt, verstauen können.
Der Tag war ziemlich anstrengend...nachdem wir bei Ikea ein paar Schränkchen und weitere brauchbare Utensilien gefunden hatten, fuhren wir noch zu Blomsterlandet, einem Gartencenter. Die Auswahl dort ist nicht vergleichbar mit dem, was man in Deutschland bekommt, dennoch haben wir wenigsten ein paar Lavendel und Rosen kaufen können, die jetzt hoffentlich bald die Stallgebäude mit ihrer Blüte verhübschen.
Inzwischen ist hier alles grün geworden und die Blaubeeren blühen allerliebst.
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Die Wiese wächst und wir haben noch keinen Rasenmäher...
Im Gemüsegarten hat Matze ein kleines provisorisches Gewächshaus für die Tomaten und Paprika gebaut, aber es fehlt noch die Folie und wir wissen nicht, wo wir eine bekommen...es muss also immer improvisiert werden.
Matze hat schon zweimal Brot gebacken - soo lecker - und nächste Woche soll das erste Sauerteigbrot in den Ofen kommen. Ich bin gespannt wie das wird.
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Felito, der kleine Feger, ist schon draußen unterwegs. Nach etwas mehr als einer Woche im Haus, hat er uns so genervt, dass ich ihn rausgelassen habe. Nachdem er zunächst vorsichtig seine Nase in die Luft gestreckt hatte um die Gerüche wahrzunehmen, ist er vorsichtig ums Haus gelaufen. Völlig unerwartet sauste er dann plötzlich wie verrückt durchs Gebüsch und ab in den Wald gegenüber des Weges. Ohje, dachte ich. Ein Stückchen bin ich ihm durch den Fichtenforst hinterher gelaufen, aber alles Rufen nützte nichts. Ob er wohl den Weg zurück findet?
Glücklicherweise ist der kleine Blitz ein gewieftes Kerlchen und hat sofort gewusst, wo er hingehört. Obwohl er so weggessaust war, kam er nach etwa 20 Minuten wieder ins Haus zurück.
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Der Kuckuck ruft unermülich aus dem Wald, auf unserer Wiese hinterm Haus äsen abends die Rehe und der Kranich kommt öfters vorbei. Der Elch hat sich bisher nur einmal am Waldrand stehend gezeigt.
Es kommt mir so vor, als wären wir schon viel länger hier, so viel haben wir schon gemacht und gewerkelt.